Über Musik(unterricht) am Lehrerseminar in Tartu

dc.contributor.authorErnits, Tiiu
dc.date.accessioned2007-12-28T11:02:00Z
dc.date.available2007-12-28T11:02:00Z
dc.date.issued2007-01-17T15:03:26Z
dc.description.abstractDieser Beitrag bezweckt, den Musikunterricht am Lehrerseminar in Tartu darzustellen, dessen Tätigkeit in drei Perioden eingeteilt und betrachtet wird: das deutschsprachige Seminar für Elementarschullehrer in Tartu (Dorpat, 1828–1889), das russischsprachige II Lehrerseminar in Tartu (1878–1918) und das estnischsprachige Lehrerseminar in Tartu (1919–2007). Der Musikunterricht hat am Lehrerseminar in Tartu durch die Zeiten hindurch eine wichtige Rolle gespielt. Der Studienplan des Seminars für Elementarschullehrer war anhand des Beispiels der Seminare Preußens zusammengestellt worden, gemäß dem der Musikunterricht einen Viertel des Studiums bildete. Der Absolvent des Seminars war imstande, Gesangstunden an den städtischen Grundschulen zu erteilen sowie als Organist und Kantor zu arbeiten. Gesanglehrer waren damals Carl Biedermann, Friedrich Brenner und Hermann Lange. Am II. Lehrerseminar in Tartu stand Geigenunterricht in Blüte. Das Streichorchester bat unter Anleitung von Samuel Lindpere ein vielverlangendes Repertoire dar. Im Studienjahr 1909./10. wurden für die Schule Blasinstrumente gekauft. Der Gesangchor der Seminaristen sang sowohl in Tartu als auch außerhalb von Tartu, es wurde an den Veranstaltungen von verschiedenen Vereinen aufgetreten, an gesamtstaatlichen Sängerfesten teilgenommen. Das Ziel des estnischsprachigen Lehrerseminars in Tartu, wo man auch Mädchen einzuschreiben anfing, war es, Oberschulbildung mit Lehrerqualifikation für 6-klassige Grundschulen zu erteilen. Der Musikunterricht umfasste Gesang-Musik-Klassenstunden, Chorgesang sowie den obligatorische Klavier-, Harmonium- und Geigenunterricht, für Interessenten auch Blasinstrumentenunterricht. In den 1920–30er Jahren arbeiteten am Seminar als Lehrkräfte die Musiker, die das Konservatorium in St. Petersburg absolviert hatten: Juhan Aavik, Mart Saar, August Kiiss u.a. Hervorragende Zöglinge waren Eduard Oja, Eduard Tubin u.a. In den Nachkriegsjahren arbeitete das Lehrerseminar hauptsächlich als Berufsfachschule mit Abitur, indem Lehrer für 7-, später 8-klassige Schulen vorbereitet wurden. In den 1950er Jahren war der Umfang der Musikfächer einigermaßen geringer. Als neue Instrumente wurden Mandoline und Akkordeon unterrichtet. In der Schule waren Chöre, Ensembles, Solisten und Orchester tätig. 1967 wurde an der Lehranstalt Musikabteilung zur Vorbereitung von Musiklehrern für allgemeinbildende Schulen und Musikerzieherinnen für Kindergärten geöffnet. Im Laufe von 40 Jahren haben 456 Musiklehrer die Musikabteilung des Seminars absolviert. Heutzutage ist das Ziel des Lektorats für Schulmusik die Ausbildung von Musiklehrern für alle Schultypen und –stufen. Ein Blasorchester und der Frauenchor von internationalem Niveau sind heute aktiv tätig. Am 01.07.2001 wurde das Lehrerseminar der Universität Tartu angegliedert.et
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/10062/5241
dc.language.isodeet
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