Kiri Johann Friedrich von Rochlitzile
Date
1814-12-08
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Abstract
Dresden den 8ten 10br 14.
Mein lieber Freund!
Nachdem ich vor 10 Tagen Ihnen auf Ihr liebes Schreiben geand-
wordet hatte, binn ich durch einen abermahligen Anfall des
Hemorhoidelübels so in Anspruch genomen worden, daβ dieser
Brief dadurch sogar abzuschiken um einen Posttag verspätet
wurde, und ich Ihnen erst heute meinen Christus durch die
fahrende Post übersenden konnte. Möge er glüklich ankommen,
und Ihnen und den lieben Ihrigen Freude machen! –
Übrigens ist mein Befinden nach dem Gebrauch von Bludtigeln
und Brechmittel etc – wieder so guth, daβ ich nun auf einige
Zeit wieder aushalten kann. Möge auch das Befinden
Ihrer Frau Gemahlin wieder vollkommen guth sein!
Der Konkreβ geth nun zu Ende, und das arme Sachβen
wie die Rheinländer dürfen Erlöβung hoffen von der
Volte der ungewissen Erwartung. Was mich angeth,
so scheint mir das gesamte Europa noch zu verderbt, als
daβ ich im voraus mich auf die Resultate dieses Concresses
freuen könnte. Ob uns der liebe Gott ferner noch durch die
Ruthe des Krieges oder durch liebevolle Ermahnungen in einem
sorgenreichen Frieden zu unserm Heil führen will – das
wollen wir mit gedultiger Ergebung abwarten.
Leben Sie wohl, lieber guter Mann, Gott erhalte Ihnen
den Frieden Ihrer Seele und mir Ihre Liebe.
Der Ihrige GKügelgen. G. v. Kügelgen, Prof. d. ZeichenK. (selten)
Hochwohlgebornen
dem Herrn Hofrath
Rochlitz
anbey eine Kiste mit
einem Öhlgemählde bezeichnet in
H.H.R.
Leipzig.
Description
L 1 rida 26 pliiatsiga, tundmatu käega
Publitseerimata kiri on sisult seotud G. v. Kügelgeni kirjaga J. F. v. Rochlitzile 29.11.1814, mis kinnitab viimase kaheldavat adressaati (vt publ.: D. v. Hellermann. Gerhard von Kügelgen (1772–1820). Das zeichnerische und malerische Werk. Berlin, 2001, lk. 338–339).